Feinmotorik fördern bei Kindern: Einfache Spielideen für geschickte Finger
Mal ehrlich, haben Sie schon mal zugesehen, wie ein Kind mit höchster Konzentration versucht, einen winzigen Legostein auf einen anderen zu setzen? Das ist mehr als nur ein Spiel. Das ist der Beginn eines großen Abenteuers, das wir Feinmotorik nennen. Hier geht es darum, den Kids zu helfen, die Superkräfte in ihren Fingern zu entdecken – eine Fähigkeit, die sie später für alles brauchen, vom Schreiben über das Basteln bis zum Zähneputzen.
Warum die kleinen Hände große Abenteuer brauchen
Feinmotorik? Das klingt erstmal kompliziert, ist aber im Grunde pures Fingerspitzengefühl. Dahinter steckt eine geniale Zusammenarbeit von Gehirn, Augen und den unzähligen kleinen Muskeln in Händen und Fingern. Jedes Mal, wenn Ihr Kind eine Perle auffädelt oder einen Strich auf ein Blatt kritzelt, findet im Kopf ein wahres Feuerwerk an Nervenverbindungen statt. Genau diese Verbindungen sind super wichtig für schwierigere Fähigkeiten wie das Schreibenlernen.
Ohne eine gut trainierte Feinmotorik werden ganz alltägliche Dinge zur echten Herausforderung. Der Reißverschluss an der Jacke wird zum Geduldsspiel und das Schleifebinden fühlt sich an wie die Besteigung des Mount Everest. Wenn wir die Feinmotorik bei Kindern fördern, geben wir ihnen quasi das richtige Werkzeug in die Hand, um ihre Welt selbstbewusst und eigenständig zu erobern.
Die magische Verbindung zwischen Kopf und Hand
Jede gezielte Bewegung der kleinen Finger ist nicht nur Muskeltraining, sondern auch ein echter Booster für die Konzentration. Stellen Sie sich vor, Ihr Kind versucht, eine komplizierte Form ganz genau auszuschneiden. Dafür muss es voll bei der Sache sein und seine Bewegungen präzise steuern. Dieser Fokus ist pures Gehirnjogging und legt den Grundstein für die Aufmerksamkeit, die es später in der Schule braucht.
Man könnte sagen, feinmotorische Spiele sind wie ein Fitnessstudio fürs Gehirn. Sie trainieren Geduld, die Fähigkeit, Probleme zu lösen, und das Vertrauen in die eigenen Kräfte – das sind alles Bausteine, die weit über den Basteltisch hinaus wichtig sind.
Ein wachsender Bedarf, den wir nicht ignorieren dürfen
Die Bedeutung gezielter Förderung wird leider immer deutlicher. Der Bedarf in Deutschland ist in den letzten Jahren tatsächlich gestiegen. Eine Untersuchung hat ergeben, dass der Anteil von Kindern mit Schwierigkeiten in der Feinmotorik von rund zehn Prozent im Jahr 2006 auf knapp über elf Prozent im Jahr 2021 geklettert ist. Immer mehr Kinder tun sich schwer im Umgang mit kleinen Gegenständen. Das zeigt uns, wie wichtig es ist, früh und vor allem spielerisch gegenzusteuern. Mehr über diese Entwicklung können Sie auf focus.de nachlesen.
Aber jetzt kommt die gute Nachricht: Förderung muss kein langweiliges Übungsprogramm sein! Es geht darum, sie kinderleicht in den Alltag einzubauen. Jeder geknetete Regenwurm, jede auf die Leine gesteckte Wäscheklammer und ja, auch jeder digital ausgemalte Dinosaurier, ist ein riesiger Schritt nach vorn in der Entwicklung Ihres Kindes.
Kreative Spielideen für geschickte Finger
Schluss mit staubtrockenen Übungen, die sich mehr nach Pflicht als nach Vergnügen anfühlen! Wenn wir die Feinmotorik bei Kindern fördern wollen, muss es vor allem eines sein: ein riesiger Spaß. Die besten Lernmomente passieren doch, wenn die Kleinen so ins Spiel vertieft sind, dass sie gar nicht merken, wie sie nebenbei ihre Fingerfertigkeit trainieren. Und das Beste daran? Sie brauchen dafür keine teuren Spezial-Spielsachen. Oft reicht schon ein beherzter Griff in die Küchenschublade oder die Bastelkiste.
Die folgende Infografik zeigt auf einen Blick, welche wichtigen Bereiche wir mit spielerischen Feinmotorik-Übungen ganz nebenbei stärken.
Man sieht sofort: Geschickte Finger sind so viel mehr als nur eine nette Fähigkeit fürs Basteln. Es ist direktes Gehirnjogging und ein entscheidender Baustein für ein selbstständiges Leben.
Spiele mit einfachen Alltagsmaterialien
Haben Sie eine Packung Nudeln und einen Pfeifenreiniger im Haus? Perfekt, dann kann das Abenteuer direkt losgehen! Penne-Nudeln auf einen Draht oder eine feste Schnur aufzufädeln, ist eine fantastische Übung für die Hand-Auge-Koordination und den berühmten Pinzettengriff – also das Zusammenspiel von Daumen und Zeigefinger.
Eine andere super Idee ist das „Monster füttern“. Malen Sie einfach ein witziges Gesicht auf einen alten Karton und schneiden Sie einen Schlitz als Mund hinein. Jetzt darf Ihr Kind das hungrige Monster mit Knöpfen, kleinen Pompons oder trockenen Erbsen füttern. Jeder einzelne Gegenstand, der gezielt gegriffen und durch den Schlitz geschoben wird, ist pures Krafttraining für die kleinen Finger.
Mein Profi-Tipp aus der Praxis: Unterschätzen Sie niemals die Macht von Wäscheklammern! Sie sind wahre Fitnessgeräte für die Fingermuskulatur. Kinder können sie an den Rand eines Tellers klemmen, um einer Sonne Strahlen zu verpassen, sie zu Igelstacheln auf einem Karton machen oder kleine Zettel damit aufhängen. Die Kraft, die zum Öffnen der Klammer nötig ist, ist die ideale Vorbereitung für den späteren Umgang mit der Schere.
Kneten, formen und Fantasiewelten bauen
Knete ist der absolute Klassiker, wenn es um Feinmotorik geht – und das hat gute Gründe. Beim Drücken, Rollen, Ziehen und Formen wird wirklich jeder Muskel in den Händen und Fingern gefordert. Das stärkt nicht nur die Kraft, sondern schult auch die taktile Wahrnehmung, also das Fühlen und Tasten mit den Händen.
Aber lassen Sie Ihr Kind nicht nur bei Kugeln und Schlangen stehen bleiben. Geben Sie ihm kleine, lustige Aufgaben, die ein bisschen mehr Genauigkeit verlangen:
- Pizza backen: Kleine Teigkugeln platt drücken und dann mit winzigen Knet-Tomaten oder -Pilzen belegen.
- Buchstaben formen: Aus dünnen Schlangen die Buchstaben des eigenen Namens legen. Eine tolle, spielerische Vorübung!
- Figuren erschaffen: Bauen Sie gemeinsam kleine Tiere oder Fantasiewesen. Mit Zahnstochern lassen sich prima Augen eindrücken oder Muster ritzen.
Solche kreativen Prozesse machen nicht nur Laune, sondern trainieren ganz nebenbei auch Geduld und Konzentration.
Altersgerechte Spielideen zur Förderung der Feinmotorik
Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, habe ich hier eine kleine Übersicht mit praxiserprobten Ideen für verschiedene Altersstufen zusammengestellt. So finden Sie schnell die passende Aktivität für Ihr Kind.
| Altersgruppe | Aktivität | Geförderte Fähigkeiten | Benötigtes Material |
|---|---|---|---|
| 1–2 Jahre | Große Bauklötze stapeln | Hand-Auge-Koordination, Greifen | Große, leichte Bauklötze |
| 2–3 Jahre | Perlen auffädeln (mit großen Holzperlen) | Pinzettengriff, Koordination beider Hände | Große Holzperlen, Schnürsenkel |
| 3–4 Jahre | Mit einer Kinderschere Papier schneiden | Handkraft, beidhändige Koordination, Linienführung | Kinderschere, Papierstreifen |
| 4–5 Jahre | Schrauben und Muttern (groß) zusammenfügen | Drehbewegungen, Kraftdosierung | Großes Schrauben-Spielzeug, leere Flaschen |
| Ab 5 Jahren | Origami falten (einfache Figuren) | Präzision, Fingerfertigkeit, räumliches Vorstellungsvermögen | Papier |
Diese Tabelle dient als Inspiration – der Kreativität sind natürlich keine Grenzen gesetzt!
Malen, schneiden und kleben
Künstlerische Aktivitäten sind das reinste Wunderland für die Feinmotorik. Einen Stift richtig halten, eine Schere entlang einer Linie führen oder Klebstoff präzise auftragen – all das sind hochkomplexe Bewegungsabläufe. Fangen Sie ganz locker an: Mit Fingerfarben können schon die Allerkleinsten kreativ werden und ein erstes Gefühl für Farben und Formen entwickeln.
Später sind Schwungübungen und das Nachmalen von Linien eine super Vorbereitung aufs Schreibenlernen. Bei Schneideübungen bitte immer mit einer kindersicheren Schere starten. Zuerst geht es nur darum, Schnipsel zu produzieren, dann gerade Linien zu meistern und schließlich einfache Formen wie Kreise oder Vierecke auszuschneiden.
Falls Sie noch mehr kreativen Input suchen: Im Artikel über Kunstunterricht in der Grundschule finden Sie tolle Ideen, die sich auch wunderbar für den Nachmittag zu Hause eignen. Der wichtigste Grundsatz lautet: Loben Sie den Prozess, nicht nur das perfekte Endergebnis. Jede noch so krumme Linie ist ein gefeierter Erfolg auf dem Weg zu geschickten Händen.
Feinmotorik im Alltag spielerisch entdecken
Die besten Trainingsmöglichkeiten für geschickte Finger lauern oft nicht in speziellen Förderkursen, sondern mitten im turbulenten Familienalltag. Viele Handgriffe, die wir täglich erledigen, sind pures Gold für die kindliche Feinmotorik – und das ganz nebenbei, ohne dass Sie sich extra Zeit dafür freischaufeln müssen. Es geht einfach darum, das alltägliche Chaos in wertvolle Lernmomente zu verwandeln.
Denken Sie nur an die morgendliche Anzieh-Action. Jeder Knopf, der mühsam durchs Knopfloch geschoben wird, ist eine Lektion in Geduld und Genauigkeit. Jeder Reißverschluss, der langsam nach oben wandert, trainiert die Koordination beider Hände und stärkt genau die kleinen Muskeln, die später für das Halten eines Stiftes so wichtig sind.
Vom Frühstückstisch bis zum Abendritual
Starten Sie den Tag doch mal damit, dass Ihr Kind sich sein Brot selbst schmiert. Das Messer (natürlich ein kindersicheres) über die unebene Brotoberfläche zu führen, schult die Kraftdosierung und die Hand-Auge-Koordination ungemein.
Überhaupt ist die Küche ein echtes Fitnessstudio für kleine Hände. Hier ein paar Ideen, die sich kinderleicht einbauen lassen:
- Beim Kochen helfen: Gemüse mit den Fingern in eine Schüssel sortieren, Teig kneten oder mit einem Löffel in der Rührschüssel hantieren – das sind fantastische Übungen.
- Tisch decken: Das gezielte Greifen und Ablegen von Besteck fordert eine Menge Präzision. Auch das Sortieren von Gabeln, Messern und Löffeln in den Besteckkasten ist eine super Aufgabe.
- Flaschen öffnen: Eine Wasserflasche aufzudrehen, ist eine ziemlich anspruchsvolle Drehbewegung, die die Handgelenke stärkt.
All diese kleinen Aufgaben fördern nicht nur die Motorik, sondern auch das Selbstbewusstsein. Ein Kind, das stolz merkt: „Wow, das kann ich schon alleine!“, entwickelt ein starkes Gefühl der Selbstständigkeit und ist viel motivierter, sich neuen Herausforderungen zu stellen.
Warum Toben für ruhige Hände wichtig ist
Man darf nie vergessen, dass Grob- und Feinmotorik ein unzertrennliches Team sind. Ein Kind, das viel klettert, rennt und balanciert, bekommt ein viel besseres Körpergefühl. Das wirkt sich direkt auf die Kontrolle der feinen Bewegungen in den Händen aus.
Leider zeigt eine umfassende Studie des Robert Koch-Instituts ein ernüchterndes Bild: Rund 29,4 Prozent der Jungen und 22,4 Prozent der Mädchen erreichen die empfohlene tägliche Aktivität von 60 Minuten nicht. Diese wichtige Grundlage fehlt dann oft auch bei der Entwicklung der Feinmotorik. Mehr über diese Zusammenhänge erfahren Sie direkt in der Publikation des RKI.
Geduld ist der wahre Super-Booster
Ermutigen Sie Ihr Kind, Dinge selbst auszuprobieren, auch wenn es am Anfang länger dauert oder nicht perfekt klappt. Die verschüttete Milch beim Einschenken oder der schief sitzende Knopf sind keine Pannen, sondern wichtige Lernschritte. Jeder einzelne Versuch zählt und macht die kleinen Hände stärker und geschickter für das nächste Abenteuer.
Falls Sie nach gezielten Übungen suchen, die den Übergang in die Schule erleichtern, finden Sie in unserem Beitrag über kostenlose Vorschulübungen zum Ausdrucken jede Menge tolle Anregungen.
Digitale Helferlein clever einsetzen
Tablet und Smartphone? Bei vielen Eltern gehen da sofort die Alarmglocken an, wenn es um die Entwicklung der Kleinen geht. Verständlich! Aber bevor wir die Technik komplett verbannen, lohnt sich ein zweiter Blick. Richtig eingesetzt, sind digitale Medien nämlich keine Feinde, sondern können das klassische Spielen und Basteln super ergänzen und die Feinmotorik bei Kindern fördern.
Entscheidend ist nicht das Ob, sondern das Wie. Statt die Kids nur passiv vor Videos zu parken, geben wir ihnen lieber kreative und aktive Apps an die Hand. Digitale Malbücher oder Puzzles sind dafür wie geschaffen.
Vom Zuschauen zum Selbermachen
Der Unterschied zwischen einer passiv berieselnden Serie und einer interaktiven Mal-App ist gewaltig. Wenn ein Kind auf dem Tablet malt, ist voller Einsatz gefragt: gezielt Farben aussuchen, mit dem Finger oder einem Stift präzise Linien nachziehen und winzige Flächen ausfüllen. Jeder einzelne Klick und Wisch ist eine kleine, aber feine Übung für die Hand-Auge-Koordination und die Fingermuskeln.
Man kann sich digitale Ausmalbilder wie ein modernes Malbuch 2.0 vorstellen. Klar, die Bewegung auf dem glatten Display ist anders als mit einem echten Wachsmalstift auf Papier. Aber auch sie verlangt eine enorme Genauigkeit. Das Kind lernt, den Fingerdruck zu variieren und Bewegungen auf einer glatten Fläche exakt zu steuern – eine Fähigkeit, die in unserer digitalen Welt immer nützlicher wird.
Es geht darum, Bildschirmzeit in wertvolle Lernzeit umzuwandeln. Eine gute App kann die Konzentration genauso fordern wie ein klassisches Puzzle und sogar dabei helfen, mit kleinem Frust umzugehen, wenn ein Strich mal danebengeht.
Angebote wie auf malen1.com machen vor, wie kinderfreundliche und kreative Oberflächen aussehen.
Die klare Gestaltung mit einfachen Symbolen und einer riesigen Auswahl an Motiven lädt die Kinder direkt zum Mitmachen ein, anstatt sie mit Reizen zu überfluten.
Worauf Sie bei der App-Auswahl achten sollten
Die App-Stores quellen über vor Angeboten für Kinder, aber längst nicht alles, was bunt ist, ist auch gut. Um die Perlen herauszufischen, achten Sie einfach auf ein paar Kriterien. Eine gute App für die Feinmotorik sollte:
- Intuitiv und kinderleicht sein: Komplizierte Menüs oder nervige Pop-ups frustrieren nur und lenken vom kreativen Prozess ab.
- Die Fantasie anregen: Statt starrer Vorgaben sollte die App Raum für eigene Ideen lassen, zum Beispiel durch eine freie Farbwahl oder verschiedene Pinsel.
- Werbefrei und sicher sein: Achten Sie darauf, dass keine unpassende Werbung oder versteckte In-App-Käufe den Spaß verderben.
Gerade das digitale Ausmalen ist ein super Einstieg. Die Kinder können sich voll und ganz darauf konzentrieren, die Flächen mit Farbe zu füllen, ohne sich über die Konturen Sorgen machen zu müssen. Das sorgt für schnelle Erfolgserlebnisse und stärkt das Selbstvertrauen.
Und wenn die digitalen Kunstwerke dann doch aufs Papier sollen? Kein Problem! Hier finden Sie eine riesige Auswahl an Malvorlagen für Kinder zum Ausdrucken, um das Beste aus beiden Welten zu verbinden. So wird die digitale Vorlage im Handumdrehen zur analogen Bastelstunde.
Fortschritte feiern und Motivation tanken
Jeder noch so winzige Erfolg ist ein gigantischer Sprung in der Entwicklung Ihres Kindes! Doch mal ehrlich, oft schauen wir so sehr auf das große Ziel, dass uns die kleinen, aber entscheidenden Meilensteine durch die Lappen gehen. Dabei ist es genau das: das bewusste Wahrnehmen und Feiern dieser kleinen Siege, das die Motivation am Kochen hält und das Selbstvertrauen stärkt, wenn wir die Feinmotorik bei Kindern fördern.
Nehmen Sie sich doch mal einen Moment und beobachten Sie Ihr Kind ganz genau: Hält es den Stift heute vielleicht schon ein winziges bisschen lockerer als letzte Woche? Bleibt es beim Ausmalen schon etwas besser innerhalb der Linien? Oder schafft es plötzlich, den Reißverschluss seiner Jacke die ersten paar Zentimeter ganz allein hochzuziehen? Das sind die wahren Triumphe!
Die hohe Kunst des richtigen Lobens
Der geheime Schlüssel zu langanhaltender Motivation liegt nicht darin, dass wir loben, sondern wie wir es tun. Statt einfach nur das fertige Kunstwerk zu beklatschen („Das ist aber ein schönes Bild!“), sollten wir den Scheinwerfer viel mehr auf den Weg dorthin richten – auf die Anstrengung und den Prozess. Das zündet den inneren Motor und gibt Kindern den Mut, sich auch an knifflige Herausforderungen zu wagen.
Probieren Sie es mal mit diesen Formulierungen aus dem echten Leben:
- Fokus auf die Anstrengung: „Wow, ich hab genau gesehen, wie du dich konzentriert hast, um diese schwierige Form auszuschneiden. Das war eine super Leistung!“
- Fokus auf die Strategie: „Clever, erst die ganz kleinen Teile aufzukleben. Wie bist du denn auf die Idee gekommen?“
- Fokus auf die Ausdauer: „Am Anfang war das echt knifflig mit der Perle, aber du bist drangeblieben und hast es einfach geschafft!“
Das Allerwichtigste ist, die pure Freude am Ausprobieren zu vermitteln. Wenn ein Kind spürt, dass sein Einsatz gesehen und wertgeschätzt wird, verliert es die Angst vor Fehlern. Ein krummer Strich ist dann kein Misserfolg mehr, sondern einfach nur ein Teil des kreativen Abenteuers.
Fortschritte liebevoll im Blick behalten
Um die Entwicklung zu begleiten, brauchen Sie keine komplizierten Tests oder starren Checklisten. Viel mehr geht es um ein liebevolles Beobachten im Alltag, ganz ohne Leistungsdruck. Halten Sie Ausschau nach den kleinen Veränderungen, die Ihnen verraten, dass die Fingerfertigkeit wächst.
- Stifthaltung: Wandelt sich der Griff langsam vom Faustgriff zum schickeren Dreipunktgriff?
- Schneiden: Werden die Bewegungen mit der Schere flüssiger? Folgt die Klinge schon etwas besser der vorgegebenen Linie?
- Alltagsheldentaten: Klappt das Zuknöpfen des Hemdes schon leichter? Werden die kleinen Legosteine gezielter aufeinandergesetzt?
Jede dieser kleinen Beobachtungen ist ein Grund für ein inneres Freudentänzchen. Und das ist nicht nur ein Gefühl: Studien wie die bekannte MoMo-Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) belegen, dass sich die motorische Leistungsfähigkeit bei Kindern durch gezielte Förderung nachweislich verbessert. Regelmäßige Aktivitäten wie Basteln und Schreiben haben einen messbaren Einfluss, besonders im Grundschulalter. Wer tiefer in die Zusammenhänge eintauchen möchte, kann sich die Erkenntnisse der MoMo-Studie genauer ansehen.
Und denken Sie immer daran: Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Der größte Motivator ist nicht der Vergleich mit anderen, sondern das unbezahlbare, stolze Gefühl, heute etwas zu können, was gestern noch eine riesige Herausforderung war.
Eltern fragen, Experten antworten: Eure brennendsten Fragen zur Feinmotorik
Wenn es um die Entwicklung unserer Kleinen geht, schwirrt uns Eltern der Kopf vor Fragen. Das ist völlig normal! Gerade beim Thema Feinmotorik gibt es so einige Mythen und Unsicherheiten. Wir haben mal die häufigsten Fragen aus dem Eltern-Alltag gesammelt und geben euch ehrliche, praktische Antworten an die Hand.
Ab wann muss mein Kind den Stift „richtig“ halten?
Ah, die berühmte Frage nach dem Stiftgriff! Die kurze Antwort: Entspannt euch. Es gibt keinen magischen Stichtag, an dem jedes Kind den perfekten Griff beherrschen muss. Die Entwicklung ist ein Prozess, der vom kräftigen Faustgriff (mit etwa 1–2 Jahren) über den Pfötchengriff bis zum schicken Dreipunktgriff führt. Letzterer stellt sich meist so zwischen dem 4. und 6. Lebensjahr ein.
Viel wichtiger als das Erzwingen einer perfekten Haltung ist, dass der Spaß am Malen erhalten bleibt. Schafft spielerische Anreize. Dicke, dreieckige Stifte sind hier oft Gold wert, weil sie die kleinen Finger fast von allein in die richtige Position lotsen.
Kein Grund zur Sorge, wenn es bei eurem Kind etwas länger dauert. Solange es mit Freude malt und nicht total verkrampft, ist alles auf einem guten Weg. Druck erzeugt nur Gegendruck – und den wollen wir beim kreativen Austoben ja vermeiden.
Hilfe, mein Kind hasst basteln! Was nun?
Willkommen im Club! Nicht jedes Kind ist der geborene Bastel-Champion, der stundenlang mit Schere und Kleber hantiert. Und wisst ihr was? Das ist vollkommen okay. Die gute Nachricht ist: Feinmotorik ist so viel mehr als nur Basteln. Es gibt unzählige andere Wege, die kleinen Finger fit zu machen – und einer davon trifft bestimmt den Geschmack eures Kindes.
Probiert doch mal ein paar Alternativen aus:
- Die Bau-Ecke: Lego, Duplo, Holzklötze oder Magnetbausteine sind wahre Fitnessstudios für die Finger.
- Die Küche als Werkstatt: Teig kneten, Plätzchen ausstechen oder mit einem kindersicheren Messer weiches Gemüse schnippeln – besser geht’s kaum.
- Matsch und Plansch: Im Sandkasten buddeln, mit Förmchen spielen oder Wasser mit einer Pipette von einem Gefäß ins andere befördern, schult die Handmuskeln ganz nebenbei.
- Der digitale Pinsel: Manchmal ist der Weg über ein Tablet der perfekte Türöffner. Digitale Mal-Apps können die Lust am Gestalten wecken, ganz ohne klebrige Finger.
Brauchen wir spezielle Förderstifte und Werkzeuge?
Ergonomische Stifte, spezielle Scheren oder Griffhilfen können eine tolle Sache sein, aber sie sind definitiv kein Muss für jedes Kind. Sie sind dann eine sinnvolle Unterstützung, wenn ein Kind wirklich sichtbare Schwierigkeiten hat, den Stift zu halten, schnell ermüdet oder Schmerzen beim Malen hat.
Bevor ihr jedoch tief in die Tasche greift, versucht es mit einfachen Tricks. Manchmal reicht es schon, etwas Knete um einen normalen Stift zu wickeln, um ihn griffiger zu machen. Oder bietet einfach verschiedene Stiftformen und -dicken an. Das Wichtigste ist und bleibt, dass die Feinmotorik bei Kindern durch vielfältige, lustige Aktivitäten im ganz normalen Alltag gefördert wird – vom Knöpfezumachen bis zum Turmbauen.
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